© Jean-Luc Bertini

Es ist uns eine große Freude, die dänische Bestsellerautorin bei Sol et Chant begrüßen zu können. Zu ihren Werken gehören so bekannte und tiefgründige Romane wie das existentialistische Jugendbuch Nichts. Was im Leben wichtig ist und die leidenschaftliche Liebesgeschichte Europa. Alles was dir fehlt, die vor dem Hintergrund der Balkankriege der 1990er Jahre spielt. 

Janne Teller wurde in Kopenhagen geboren, studierte Makroökonomie und arbeitete anschließend lange Jahre als Beraterin für die EU und die Vereinten Nationen. Humanitären Unterstützungs- und Konfliktlösungsprojekte führten sie in dieser Zeit in alle Welt und besonders nach Afrika, wo sie mehrere Jahre verbrachte.

Seit 1995 lebt Janne Teller als freie Schriftstellerin zwischen Berlin, New York, Kopenhagen und zuletzt dem ländlichen Seeland. Sie hat bisher neun Bücher veröffentlicht, von denen Afrikanische Wege als siebtes in deutscher Übersetzung vorliegt. Ihre Werke wurden bisher in 36 Sprachen übersetzt, und werden weltweit gleichermaßen für ihren literarischen wie ihren philosophischen Gehalt geschätzt. 

Internationale Bekanntheit erlangte Janne Teller mit dem ursprünglich im Jahr 2000 (deutsch 2010) veröffentlichten Jugendroman Nichts. Was im Leben wichtig ist, der weltweit Diskussionen auslöste. Der moderne Coming of Age-Roman wird inzwischen mit Klassikern wie William Goldings Herr der Fliegen und Georg Orwells Farm der Tiere verglichen. Nichts verkaufte sich allein in Deutschland über 600.000 Mal.

Kennzeichnend für Tellers Literatur ist oft die Verbindung eingängiger Sprache mit ethischen Grundsatzfragen, wie der nach dem Sinn des Lebens (Nichts), der nach dem Recht auf Publikation und Verbreitung persönlicher Erfahrungen (Komm) oder der nach dem Schicksal von Flüchtlingen und ihrer Integration in die Gesellschaft (Krieg). Hintergrund ihres jüngsten Romans, der im Oktober unter dem Titel „Er du stolt af mig, Joanna?“ in Dänemark erschien, ist – neben der verzweifelten Trauer eines Vaters um seine bei einer Friedensmission getötete Tochter – die Gegenüberstellung der Bedeutung von Worten und Taten.