Martin Gross

1952 im Landkreis Calw geboren

1973 – 1980 Studium der Germanistik an der FU Berlin

1981 – 1991 Lehrbeauftragter an der FU Berlin,  frei­er Mitarbeiter verschiedener Feuil­le­tons

1990 lange Aufenthalte in Dresden für Re­cher­chen zum Buch „Das letzte Jahr“, (Ba­sisdruck 1992 und Spectorbooks 2020)

1992 – 1998 Familienphase, kleinere Arbeiten in Literatur, Feuilleton und Ger–manistik

1998 – 2016 Organisation internationaler wis­sen­schaftlicher Projekte mit rus–sischen und indischen Partnern, zahlreiche Auf­enthalte in Sibirien. Wissen­schaft­licher Mit­arbeiter an den Universitäten Lü­ne­burg, Hannover und Köln

2022 „Ein Winter in Jakuschevsk 


Martin Gross engagiert sich seit 2015 in der Flüchtlingshilfe.




Eine besondere Würdigung erfuhr Martin Gross anlässlich des 25. Jahrestages des Beginn der Kooperationsprojekte mit Russland durch die Leuphana Universität Lüneburg, die am 06. Feb. 2024 im Rahmen ihres Universitätsgesellschaftlichem Dienstags einen außergewöhnlichen Einblick in die Arbeitsweise und die historischen Hintergründe der beiden neuesten Romane des Autors gab.

Aus der Rezension von D. Terjung


„Mehr Feingefühl für einen Neuanfang“ (Landeszeitung, 08. Feb. 2024, S. 8)

Nicht „Let’s go West“, sondern „Let’s go East“ lautete vor rund 25 Jahren das Motto an der Universität Lüneburg, als es darum ging, wissenschaftliche Partnerschaften mit russischen Hochschulen aufzubauen. So leitet Professor Dr. Peter Pez die Lesung von Martin Gross ein. …

Gross‘ Pionierzeit fällt in die Zeit des Systemwechsels von Jelzin zu Putin. „Jakuschevsk“ sei ein fiktiver Ort, denn der Autor wollte die Leserschaft nicht mit seinen mehrfachen Ortswechseln verwirren. …

Aber da steht die „minutiöse Belegpflicht“ seitens der EU im Weg, wie Gross im zweiten Teil seines Vortrags berichtet. „Für ihn als Manager eines Projekts bedeutete dies, dass er zum Kontrolleur wurde und damit „zur meistgehassten Person“ im Projekt. Auch die Bezeichnung „Reformprojekte“ sei möglicherweise ein „Geburtsfehler“ gewesen, denn die russische Bevölkerung hatte das Vertrauen in Reformen verloren, da Jelzins Privatisierungspolitik zur Verarmung beigetragen habe. „Wir nannten die 90er-Jahre ‚Reformjahre‘, die Russen nannten sie ‚Katastrophenjahre‘. Größer könnte ein Missverständnis nicht sein.“

Demokratie, Marktwirtschaft, Mehrparteiensystem – wollte Russland das überhaupt? „Weil dies im erwünschten Maß nicht der Fall war, wurde aus der Unterstützung bald ein Imperativ, resümiert Gross die Fehleinschätzungen in einem vorab verlesenen Artikel, der demnächst in der Deutschen Universitätszeitung erscheinen soll.

Ob das Projekt „Drogenhilfe“ in sozialpädagogischen Studiengängen, eine Reform des Jurastudiums oder die Gestaltung von Auslandsaufenthalten – all diese „Bemühungen um eine Europäisierung Russlands sind ein unrühmlicher Beitrag zur Vorgeschichte des Krieges“, lautet das Fazit des Russlandkenners.

Von „Clash of civilisations“ spricht Pez, den Zusammenprall unterschiedlicher Kulturen. Nicht gleichberechtigt, sondern in der Erwartung, dass Russland sich an unsere Verhältnisse anpasst. Dass dieses Überstülpen nicht funktionieren konnte und kann, wird auch in den Beiträgen aus dem Publikum deutlich.


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mgross@sol-et-chant.de

  

Lesungen

Wie alle Sol et Chant Autoren steht auch Martin Gross gerne für Lesungen zur Verfü–gung. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte per Mail durch Klick auf den Button.

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